Digitales Projekt

Digitales Lernen in der Schule

Unsere Schule hat seit 2020 im Rahmen der Anforderungen der Lehrpläne des französischen Bildungsministeriums ein ehrgeiziges digitales Projekt entwickelt, mit dem neue Werkzeuge in die Lehr- und Lernpraxis integriert werden sollen.

Digitales Lernen – warum?

Die iPads mit verschiedenen Lern-Apps ersetzen nicht die klassischen Lehrmethoden. Sie ergänzen sie. Zwei Beispiele:

  1. „Individuelles Lernen“: Nach einem Diktat teilt die Lehrkraft die Klassen in Kleingruppen. Es geht darum, Fehler zu finden und zu korrigieren. In einer Gruppe versuchen die Kinder dies allein mithilfe eines Korrekturprogramms. Der anderen Gruppe steht die Lehrkraft zur Seite. Die Gruppen wechseln ab. Auf diese Weise haben unsere Lehrerinnen und Lehrer mehr Zeit, die Kinder individuell zu unterstützen.
  2. „Vom Konkreten zum Abstrakten“: Im Kindergarten experimentieren die Kleinen mit echten Gewichten und echten Waagen. Was wiegt mehr: eine Möhre oder ein Bleistift? Was macht die Waage, wenn ein Ding schwerer ist als ein anderes? Die jüngeren Kinder begreifen im wörtlichen Sinn das Thema Maße und Gewichte. In den höheren Klassen wird es zunehmend abstrakter: Die Schüler sollen sich eine Waage vorstellen, um Gewichte abzuschätzen. Das iPad mit einer digitalen Waage ist da ein guter Zwischenschritt. Man kann die Waage nicht mehr anfassen, aber noch sehen. Dies unterstützt die Kinder auf ihrem Weg vom konkreten zum abstrakten Denken.

Wie werden die iPads im Unterricht genutzt?

Beispielsweise zum Trainieren des flüssigen Lesens: Die Schülerinnen und Schüler lesen einen Text oder ein Buch laut vor, nehmen sich mit einer App auf und hören sich dann an, wobei sie anhand eines Selbsteinschätzungsrasters erkennen, an welchen Stellen sie Unterstützung benötigen und welche Schwierigkeiten sie haben.

Die iPads werden fächerübergreifend in allen Fächern eingesetzt.

Was sind die Erwartungen?

Das Lehrerteam hat einen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen erarbeitet, eine Arbeit, die von den Digitalreferenten koordiniert wird. Dieser Referenzrahmen stützt sich auf den Referenzrahmen des französischen Bildungsministeriums, der wiederum auf den Europäischen Rahmen für digitale Kompetenzen für Bürger abgestimmt ist. Das Dokument des Bildungsministeriums finden Sie unter diesem Link.

Wieviel Zeit verbringen die Kinder in der Schule vor dem Bildschirm?

Maximal gibt es zwei Unterrichtseinheiten von Jeweils 45 Minuten, in denen die iPads benutzt werden, und zwar nur an bestimmten Tagen in der Woche.

Und in der maternelle?

Die Kinder nutzen die iPads ein- bis dreimal in der Woche. Jede Sitzung dauert etwa 20 Minuten. Die Kinder lernen den Umgng mit einem iPad durchgezielte Aktivitäten. Sie gewöhnen sich an die Apps, die ab der CP regelmäßig benutzt werden.

Welche Hardware wird in der Grundschule genutzt?

Jedes Kind ab Klasse CP hat ein eigenes iPad (Apple), das in einer stoßfesten Hülle steckt. Nach dem Unterricht legen die Kinder ihre Geräte in abschließbare Schränke, dort werden auch die Akkus wieder aufgeladen. Die iPads bleiben in der Schule, können aber, wenn es pädagogisch erforderlich ist, punktuell mit nach Hause genommen werden. Jeder Klassenraum ist mit einem Apple TV samt Beamer ausgerüstet (oder interaktiver Tafel) sowie Kopfhörern und Stiften.

Welche Hardware wird im Kindergarten eingesetzt?

Die Maternelle besitzt 50 iPads, die die Kinder abwechselnd nutzen. Jedes Kind hat seinen eigenen Account mit Passwort, mit dem es Inhalte auf jedem Gerät wiederfinden und weiter bearbeiten kann. Auch diese iPads bleiben in den Räumen des Kindergartens.

Wie wird dieses Projekt finanziert?

Die Anschaffung der Geräte und die Ausbildung der Lehrer und Lehrerinnen wurden zum größten Teil aus dem „Digitalpakt“ der Bundesregierung finanziert und der AEFE.

Wie werden die Lehrerinnen und Lehrer geschult?

Alle Lehrkräfte werden regelmäßig in der digitalen Pädagogik geschult, entweder intern oder durch einen externen Anbieter. Die Schule arbeitet derzeit mit „Art Computer“ zusammen, einem Schweizer Unternehmen, das sich auf die Einführung und Entwicklung digitaler Lehrmethoden spezialisiert hat.

Das iPad ermöglicht den Kindern, sich in einer globalen digitalen Welt zu orientieren. Sie lernen einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten und Menschen, Wir begleiten sie in ihrer Entwicklung zu Bürgern in einer digitalen Welt.

Noch ein Wort zum Schluss: „Das iPad ist ein kleines Ding, das zu einem großen Ziel beiträgt – die Kinder zu befähigen, sich in unserer globalen, digitalen Welt zurecht zu finden“, sagt Digitalreferent Olivier Douet. Die Kinder lernen im Lauf der Schuljahre, sich zu organisieren: Wie sortiere ich meine Dateien? Und wo ist noch mal mein Passwort? Sie lernen, verantwortungsvoll mit Daten und Menschen umzugehen. Wem schreibe ich was? Welche Inhalte will ich teilen, und welche besser nicht? „Wir begleiten sie dabei, `citoyens numériques` zu werden“, so Douet. Digitale Weltbürger.

Programmieren an der EFH

Die Französische Schule Hamburg geht mit der Einführung des Programmierunterrichts einen wichtigen Schritt. Diese Initiative erstreckt sich von der Ecole maternelle bis zur fünften Klasse und bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, digitale Kompetenzen zu erwerben, die den Erwartungen der Lehrpläne der französischen Education Nationale entsprechen.

Um dies zu ermöglichen, erhielt das pädagogische Team der Schule im Oktober 2023 eine erste Schulung, die von einem renommierten externen Anbieter, ART, durchgeführt wurde. Das Hauptziel dieser Schulung bestand darin, die Lehrkräfte in die Grundlagen des Programmierens einzuführen und gleichzeitig darauf vorzubereiten, die Schülerinnen und Schüler in dieses neue Abenteuer zu führen.

In den Klassen der Ecole maternelle: Die Bee-Bots.

Die jüngsten Schülerinnen und Schüler der Ecole maternelle begannen, die Welt des Programmierens durch den Einsatz von Bee-Bots zu erkunden. Diese interaktiven Roboter mit ihrem farbenfrohen Design fesseln die Fantasie der Kleinsten und bringen ihnen gleichzeitig auf spielerische Weise die Grundkonzepte des Programmierens bei. Die Schülerinnen und Schüler verwenden Tasten, um Bewegungsanweisungen einzugeben, z. B. „vorwärts“, „rückwärts“, „links abbiegen“ oder „rechts abbiegen“.

In den Klassen von Cycle 2 und Cycle 3: Die Blue Bots.

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen Cycle 2 und Cycle 3 setzen ihre Initiationsreise in die Welt des Programmierens mit den Blue Bots fort. Diese Lernroboter bieten erweiterte Funktionen und ermöglichen es den Schülern, Problemlösungs- und Logikfähigkeiten zu entwickeln und gleichzeitig ihr Verständnis von grundlegenden Programmierkonzepten weiter zu vertiefen.

In den Klassen CM1 und CM2: Die Tymios

Schülerinnen und Schüler der vierten und fünften Klasse haben die Möglichkeit, mit Tymios-Robotern eine höhere Ebene der Programmierung zu erkunden. Diese fortschrittlichen Roboter bieten eine breite Palette an Funktionen und Sensoren, sodass die Schülerinnen und Schüler komplexere Herausforderungen bewältigen und ihr Verständnis für grundlegende Informatikkonzepte vertiefen können.

Mit der Einführung des Programmierunterrichts an der École Française de Hambourg sollen die Schülerinnen und Schüler auf eine zunehmend digitale Welt vorbereitet werden. Diese Fähigkeiten werden für ihre akademische, berufliche und persönliche Zukunft von unschätzbarem Wert sein, da sie ihnen helfen, sich in einer sich ständig verändernden Welt zu kompetenten und kreativen Personen zu entwickeln.

https://youtu.be/acV5ZqL_d0A